Venezuelas Opposition ruft für 1. Dezember zu Massendemonstrationen auf
Venezolanische Oppositionsführer haben für den 1. Dezember zu Massenprotesten gegen die umstrittene Wiederwahl von Präsident Nicolás Maduro aufgerufen. "Wir müssen jetzt handeln", sagte Oppositionsführerin Maria Corina Machado am Samstag (Ortszeit) während einer Videokonferenz mit anderen Aktivisten. Die Demonstrationen sollen in Venezuela und im Ausland stattfinden, erläuterte sie.
Machado hatte gesagt, der Kandidat ihrer Partei, Edmundo González Urrutia, habe Maduro in der Wahl am 28. Juli besiegt. Unter anderem die USA haben González Urrutia als gewählten Präsidenten anerkannt. Venezuelas Wahlbehörden haben Maduro zum Sieger erklärt, verweigern aber eine Veröffentlichung der entsprechenden Daten. Nach den umstrittenen Wahlen wurden bei regierungskritischen Protesten mindestens 28 Menschen getötet, Hunderte verletzt und Tausende verhaftet.
Machado kündigte im Vorfeld des 10. Januars ein "entschlosseneres Handeln an. An diesem Tag soll Maduro für seine dritte Amtszeit vereidigt werden.
Am Freitag hatten Ermittler eine Untersuchung wegen Verrats gegen Machado eingeleitet. Sie habe Sanktionen der USA gegen Venezuela unterstützt, lautete der Vorwurf. Die Behörden hatten nach der Wahl Ermittlungen gegen mehrere Oppositionsführer eingeleitet. Gegen González Urrutia gibt es einen Haftbefehl - er floh ins spanische Exil.
Bei dem virtuellen Treffen kündigte González Urrutia jedoch an, zu seiner Vereidigung zum Präsidenten am 10. Januar nach Venezuela zurückzukehren.
Der venezolanische Innenminister Diosdado Cabello teilte unterdessen mit, dass drei Richter, ein Staatsanwalt und ein Soldat festgenommen worden seien, die sich an einer angeblichen Verschwörung zu einem Staatsstreich beteiligt hätten. Die fünf im nordwestlichen Bundesstaat Zulia Festgenommenen hätten "direkte Verbindungen" zu Machado und anderen Oppositionellen.
E.Mancini--IM