Scholz hält sich in Kandidatenfrage bedeckt - "gemeinsam erfolgreich"
Angesichts der Debatte in der SPD um die Kanzlerkandidatur hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) Geschlossenheit angemahnt. "Wir gehen in diese Wahl hinein, um erfolgreich aus ihr heraus zu gehen - wir wollen gemeinsam erfolgreich sein", sagte Scholz am Dienstag vor Journalisten am Rande des G20-Gipfels in Rio de Janeiro. "Das ist die Aussage, die ich hier noch einmal unterstreiche: gemeinsam - ich und die SPD."
Der Kanzler äußerte sich dabei auf die Frage eines Journalisten, wie er inzwischen seine Chancen einschätze, Kanzlerkandidat der SPD für die Wahl im Februar zu werden. Eine direkte Antwort darauf vermied der Kanzler. Auch vermied er die Aussage, dass er selbst der Kanzlerkandidat sein werde.
Für die parteiinterne Personaldebatte äußerte Scholz ein Stück weit Verständnis: Wer wie er eine Neuwahl des Bundestags anstrebe, "löst damit auch aus, dass darüber diskutiert wird, wie man sich da aufstellt", sagte Scholz. Für die SPD und für ihn selbst sei dabei klar, dass bei der Wahl ein Erfolg erzielt werden müsse.
In der SPD hat Scholz zuletzt an Rückhalt verloren. Mehrere Bundestagsabgeordnete sprachen sich für den in Umfragen beliebten Verteidigungsminister Boris Pistorius als Kanzlerkandidaten aus.
Am Dienstagabend wollten die SPD-Parteivorsitzenden mit den stellvertretenden Vorsitzenden nach Parteiangaben in einer "regelmäßigen Telefonkonferenz" über die Organisation des Wahlkampfs beraten. Einen Bericht der "Bild", wonach es sich um eine Krisensitzung zur Kandidatenfrage handele, dementierte eine SPD-Sprecherin als "falsch".
P.Rossi--IM