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Barmer: Zentrale Dokumentation eingenommener Medikamente verbessert Versorgung
Barmer: Zentrale Dokumentation eingenommener Medikamente verbessert Versorgung / Foto: PHILIPPE HUGUEN - AFP/Archiv

Barmer: Zentrale Dokumentation eingenommener Medikamente verbessert Versorgung

Gesetzlich Versicherte ab 40 Jahren bekommen in Deutschland innerhalb von zehn Jahren im Schnitt 37 Krankheitsdiagnosen. Ihnen würden 20 unterschiedliche Medikamente verschrieben, teilte die Barmer Krankenkasse am Mittwoch in Berlin unter Berufung auf ihre Versichertendaten mit. Für die durchschnittlich 21 in diesem Zeitraum besuchten Praxen sei es schwierig, den Überblick über alle verschriebenen Medikamente zu behalten, weswegen die Dokumentation digital unterstützt werden solle.

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Eine aussagekräftige und aktuelle Dokumentation sei für Millionen Patientinnen und Patienten überlebenswichtig, erklärte der Barmer-Vorstandsvorsitzende Christoph Straub. "Es braucht aber nicht nur Analysen des Problems, es braucht ein Konzept, wie Digitalisierung erfolgreich gelingen kann."

Die Barmer schlägt darum ein digital unterstütztes Arzneimittelmanagement für Praxen und Krankenhäuser und eine zentrale elektronische Dokumentation der medikamentösen Therapie vor. eine manuelle Dokumentation sei für Ärzte praktisch unmöglich, erklärte Straub. "Notwendig ist ein automatischer digitaler Vorgang, der alle diese Informationen speichert, damit sie Arztpraxen, Krankenhäusern und Apotheken sektorenübergreifend zur Verfügung stehen."

Das digitale Medikamentenmanagement in den Arztpraxen erprobte die Barmer bereits von Juli 2017 bis Juli 2021 zusammen mit der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe. 940 Hausärzte hätten teilgenommen, die elftausend Patienten versorgten, die mehrere Medikamente gleichzeitig einnähmen. Mit deren Einverständnis seien die Praxen digital mit vollständigen Informationen zur Vorgeschichte versorgt worden.

So wisse der Arzt Bescheid über Vorerkrankungen sowie frühere Medikamenteneinnahme und habe Hinweise auf vermeidbare Risiken wie etwa Wechselwirkungen. Die unabhängige Evaluation zeige, dass das Sterberisiko im Vergleich zur Routineversorgung relativ um zehn bis 20 Prozent sinke, erklärte die Barmer. Laut Straub könnten bei flächendeckender Anwendung jährlich 65.000 bis 70.000 Todesfälle verhindert werden.

Auch das digitale Medikamentenmanagement in Kliniken und die elektronische Dokumentation begann die Barmer nach eigenen Angaben bereits. Sie stellt dafür mit Einverständnis der Patienten gespeicherte Daten zur Verfügung.

O.Esposito--IM