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Mehr als 50 Verletzte und ein Toter durch schwere Unwetter in Deutschland
Mehr als 50 Verletzte und ein Toter durch schwere Unwetter in Deutschland / Foto: David GANNON - AFP/Archiv

Mehr als 50 Verletzte und ein Toter durch schwere Unwetter in Deutschland

Durch das Sturmtief "Emmelinde" sind in Deutschland mindestens ein Mensch ums Leben gekommen und Dutzende weitere verletzt worden. Besonders stark betroffen war am Freitag zunächst Nordrhein-Westfalen. In Paderborn erlitten nach Polizeiangaben 43 Menschen Verletzungen, davon zehn schwer. Im rheinland-pfälzischen Ort Wittgert erlitt ein 38-jähriger Mann einen Stromschlag in einem überschwemmten Keller und starb. In Mittelfranken wurden 14 Menschen beim Einsturz einer Schutzhütte verletzt.

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Durch den Tornado in Paderborn seien 43 Menschen verletzt worden, teilte die örtliche Polizei in der Nacht zum Samstag mit. 30 von ihnen würden noch im Krankenhaus behandelt, zehn von ihnen seien schwerer verletzt. Eine in Lebensgefahr schwebende Frau sei am Abend in eine Klinik nach Bielefeld verlegt worden, hieß es weiter.

Laut einem Sprecher der Kreispolizei war "eine Windhose quer durch die Stadt" gezogen und hatte millionenschwere Schäden verursacht. Unterdessen dauerten die Aufräum- und Absicherungsarbeiten in der ostwestfälischen Stadt an. Daran seien Feuerwehr, das Technische Hilfswerk (THW) und andere Hilfskräfte beteiligt, teilte die Polizei mit. Auch das Polizeiaufgebot sei deutlich verstärkt worden.

Angesichts von immer wieder auffrischendem Wind und vielen noch ungesicherten Gefahrenstellen rief die Polizei die Bewohner in den Schadensgebieten auf, zu Hause zu bleiben. Auch für Samstag sei dort "mit erhöhten Gefahren durch starke Winde" zu rechnen. Zum Ausmaß der Schäden wollen sich Polizei, Feuerwehr und Stadtverwaltung am Samstagvormittag in einer Pressekonferenz äußern.

Die Paderborner Polizei sprach bereits von einer "Schneise der Verwüstung". Unzählige Dächer wurden abgedeckt, zahlreiche Bäume entwurzelt. Der öffentliche Nahverkehr war schwer beeinträchtigt.

Auch Lippstadt wurde laut Feuerwehr durch Unwetter schwer getroffen. Durch die nordrhein-westfälische Stadt sei am Nachmittag "vermutlich ein Tornado durchgezogen", teilte die Feuerwehr mit. Ein Sprecher berichtete am Abend von "abgedeckten Dächern, kaputten Schaufenstern und vielen umgestürzten Bäumen in der ganzen Stadt". Verletzte seien aber "aktuell nicht bekannt".

Auch in Rheinland-Pfalz wütete das Sturmtief. Laut der Polizei in Koblenz erlitt ein 38-Jähriger am Freitagabend in Wittgert im Westerwald einen Stromschlag im Keller von Bekannten, der nach einem schweren Gewitter unter Wasser stand. Der Mann sei nach dem Stromschlag hingefallen und dabei vermutlich mit dem Kopf aufgeschlagen. Wiederbelebungsversuche blieben laut Polizei erfolglos.

In Andernach und Neuwied kam es laut Polizei zu "extremem" Hagel mit Hagelkörnern mit einem Durchmesser von rund fünf Zentimetern. Mehrere Dutzend Autos seien erheblich beschädigt worden. Teilweise seien Scheiben fahrender Autos zertrümmert worden, teilte die Polizei weiter mit.

Wegen umgefallener Bäume waren in der Region Koblenz mehrere Straßen über Stunden gesperrt. Mehrere Autos blieben zudem in überschwemmten Unterführungen liegen.

Im mittelfränkischen Landkreis Roth stürzte eine Holzhütte ein, in der einige Menschen offenbar vor dem Unwetter Schutz gesucht hatten. 14 Menschen wurden verletzt, die meisten leicht, wie das Polizeipräsidium Mittelfranken mitteilte. Ein Kind sowie eine 37-jährige Frau mussten aber schwer verletzt vom Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht werden. Die Einsturzursache der Hütte in Enderndorf am See wurde noch untersucht.

Die Deutsche Bahn teilte mit, wegen des Unwetters könne es in Teilen Deutschlands zu Verspätungen und Zugausfällen kommen. Bei den ICE- und IC-Verbindungen zwischen Köln, Wuppertal, Dortmund und Hamm wurden mehrere Halte gestrichen, bei den ICE- und IC-Verbindungen zwischen Köln, Hamm und Kassel-Wilhelmshöhe konnte die Strecke zwischen Hamm und Kassel-Wilhelmshöhe nicht befahren werden. Beeinträchtigungen gab es außerdem in in Niedersachsen, Bremen, Mittelfranken und Baden-Württemberg.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erklärte Samstagfrüh auf seiner Website, im Osten Deutschlands bestehe noch die "Gefahr teils extremer Gewitter mit schweren Sturm- und Orkanböen sowie heftigem Starkregen und Hagel".

N.Baggi--IM