Neun Festnahmen bei Durchsuchungen gegen Schwarzarbeit mit Millionenschaden
Bei einer großangelegten bundesweiten Durchsuchung gegen Schwarzarbeit mit einem Millionenschaden haben Ermittler neun Menschen festgenommen. Sie kamen in Untersuchungshaft, wie die Staatsanwaltschaft im rheinland-pfälzischen Koblenz am Freitag mitteilte. Insgesamt wird in dem Komplex gegen 37 Beschuldigte ermittelt. Ihnen werden unter anderem das Vorenthalten von Arbeitsentgelt, Geldwäsche und die Bildung einer kriminellen Vereinigung sowie Beihilfe dazu vorgeworfen.
Die neun Festgenommenen gelten als Hauptbeschuldigte, sie sollen die kriminelle Vereinigung in Worms gebildet haben. Zweck sei die Ausstellung von Scheinrechnungen durch Scheinfirmen gewesen, um Schwarzarbeit zu verdecken. Diese Rechnungen sollen sie anderen tatsächlich tätigen Firmen zur Verfügung gestellt haben, die von diesen Unternehmen dann auch zunächst bezahlt wurden.
Die Aussteller der Scheinrechungen zahlten das Geld abzüglich einer Provision in bar an die Rechnungsempfänger zurück. Damit wurden Schwarzarbeiter bezahlt. Zwischen 2021 und 2024 soll die Gruppe so mindestens elfeinhalb Millionen Euro an Sozialversicherungsbeiträgen hinterzogen haben.
Sieben der neun Festgenommenen sollen der kriminellen Vereinigung angehören, die beiden anderen sollen Empfänger der Scheinrechnungen gewesen sein. Die restlichen Beschuldigten sollen die Vereinigung mittelbar oder unmittelbar unterstützt haben.
Mehr als 800 Beamte waren bei den Durchsuchungen am Donnerstag im Einsatz. Betroffen waren 88 Wohnungen und Geschäftsräume in ganz Deutschland. Einsatzschwerpunkte lagen im rheinland-pfälzischen Worms, in Südhessen und im Norden von Baden-Württemberg. Bei den Durchsuchungen wurde unter anderem mehr als eine Million Euro Bargeld beschlagnahmt.
F.Lecce--IM