Aktivisten protestieren mit Baggerbesetzung gegen Tesla-Erweiterung in Brandenburg
Mit der Besetzung eines Baggers haben Aktivisten gegen Rodungsarbeiten am Tesla-Werk im brandenburgischen Grünheide protestiert. Drei Menschen seien am Mittwochnachmittag auf eine Baumaschine gestiegen und hätten damit die vorgesehen Erdarbeiten verhindert, teilte die Polizei am Donnerstag in Frankfurt an der Oder mit. Die Organisatoren eines nahen Protestcamps beklagten unterdessen, dass den Aktivisten von der Polizei stundenlang Trinkwasser verwehrt worden sei.
Die namentlich bislang Unbekannten seien auch mehrfachen Aufforderungen, von der Maschine herabzusteigen, nicht gefolgt, hieß es von der Polizei. Der Versuch, sie mit einem Hubsteiger herunterzuholen, sei aus Sicherheitsgründen abgebrochen worden. Nahe dem Bagger habe sich eine Gruppe von etwa 40 bis 50 Menschen versammelt. Einige von ihnen hätten in der Nacht versucht, einen Bauzaun zu überwinden, der sie von der Baumaschine trennte, so die Polizei. Beamte hätten Pfefferspray einsetzt, "um die Störer von ihrem Vorhaben abzubringen".
In einer nachts verschickten Erklärung teilten die Vertreter des seit Monaten bestehenden Protestcamps im Wald mit, die Baggerbesetzter seien für mehr als elf Stunden ihrer Grundrechte beraubt worden. Teilnehmer des Protestcamps hätten versucht, Trinkwasser, Essen und Decken zu den Menschen auf dem Bagger zu bringen, was die Polizei aber verhindert habe. Das sei unmenschlich.
Am frühen Donnerstagmorgen stieg einer der drei Menschen übereinstimmenden Informationen zufolge eigenständig vom Bagger. Laut Polizei wurde die Person in Gewahrsam genommen. Die anderen beiden harrten offenbar auch am Donnerstagvormittag noch auf der Maschine aus.
Der Erklärung der Aktivisten zufolge wird der Bagger für die Rodungsarbeiten für eine Baustraße der Deutschen Bahn eingesetzt, die für den Bau eines neuen Bahnhofs benötigt wird. Bereits seit Februar protestieren in dem Wald Umweltschützer gegen die geplante Erweiterung des Tesla-Werks und damit einhergehende Baumfällungen. Im Juli gab es dafür vom brandenburgischen Landesamt für Umwelt grünes Licht.
O.Esposito--IM