Ermittlungen zu möglichen Angriffen auf Israels Botschaften in Dänemark und Schweden
Vor dem Hintergrund der eskalierenden Kämpfe im Nahen Osten hat die Polizei in Schweden und Dänemark Untersuchungen zu möglichen Angriffen auf die israelischen Botschaften in den Hauptstädten eingeleitet. Nach zwei Explosionen in "unmittelbarer Nähe" der israelischen Botschaft in Kopenhagen wurden drei Männer festgenommen, wie die Polizei am Mittwoch im Online-Dienst X mitteilte. In Stockholm gab es laut Polizei offenbar am Dienstag einen Schusswechsel an der israelische Botschaft.
Verletzt wurde bei beiden Vorfällen niemand. Zwei der in Dänemark identifizierten Verdächtigen wurden am Kopenhagener Hauptbahnhof festgenommen, wie die Polizei weiter mitteilte. Zuvor sei ein dritter Mann an einem anderen Ort der dänischen Hauptstadt festgenommen worden.
Es sei noch "zu früh", um zu sagen, ob eine Verbindung zwischen den Explosionen und der israelischen Botschaft besteht, sagte der Sprecher der dänischen Polizei, Jakob Hansen. Die Umgebung der Botschaft wurde am Morgen abgesperrt, die Polizei war vor Ort. Der dänische Geheimdienst PET teilte mit, er unterstütze die polizeilichen Ermittlungen. Der PET sei zudem in Sicherheitsfragen "im Dialog" mit der israelischen Botschaft. Auch die vorhandenen Sicherheitsmaßnahmen an anderen jüdischen Einrichtungen würden überprüft.
Er sei "schockiert über den schrecklichen Vorfall in der Nähe der Botschaft", schrieb der israelische Botschafter in Dänemark, David Akov, auf X. "Wir haben volles Vertrauen in die dänischen Behörden und in die Ermittlungen der Polizei", fügte er hinzu. Die israelische Botschaft befindet sich im wohlhabenden Vorort Hellerup, nördlich von Kopenhagen. In ihrem Umkreis befinden sich mehrere weitere diplomatische Vertretungen, unter anderem von Italien, Rumänien, Thailand, dem Iran und der Türkei.
Die Polizei in Stockholm hat unterdessen "Funde gemacht, die auf eine Schießerei an der israelischen Botschaft hinweisen", wie Sprecherin Rebecca Landberg der Nachrichtenagentur AFP mitteilte. Nähere Angaben wolle sie aufgrund der laufenden Ermittlungen nicht machen. Es werde wegen eines schweren Waffendeliktes, der Gefährdung anderer Personen und unrechtmäßiger Bedrohung ermittelt, sagte Landberg weiter. Die Umgebung der Botschaft werde verstärkt durch Videokameras überwacht.
In Schweden hat es seit dem Ausbruch des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen mehrere Vorfälle an der israelischen Botschaft gegeben. Im Februar fand die Polizei eine Handgranate auf dem Botschaftsgelände. Im Mai wurden Schüsse in der Nähe der Botschaft abgefeuert. Die schwedische Regierung hatte bereits im Oktober nach dem Überfall der Hamas auf Israel angekündigt, zusätzliche zehn Millionen Kronen (rund 889.000 Euro) in die Sicherheit jüdischer Einrichtungen zu investieren.
Die Explosionen ereigneten sich vor dem Hintergrund der eskalierenden Kämpfe zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon. Der mit der Hisbollah verbündete Iran griff Israel am Dienstagabend mit Raketen an. Israel geht mit massiven Luftangriffen gegen die Hisbollah vor.
R.Abate--IM