Il Messaggiere - Wikileaks-Gründer Julian Assange heiratet Verlobte im Gefängnis

Börse
Euro STOXX 50 -0.75% 4726.35
DAX -0.4% 19218.79
MDAX -0.21% 26155.21
TecDAX -0.55% 3384.35
SDAX 0.07% 13351.79
Goldpreis 2.02% 2675.4 $
EUR/USD 0.68% 1.0562 $
Wikileaks-Gründer Julian Assange heiratet Verlobte im Gefängnis
Wikileaks-Gründer Julian Assange heiratet Verlobte im Gefängnis

Wikileaks-Gründer Julian Assange heiratet Verlobte im Gefängnis

Der inhaftierte Wikileaks-Gründer Julian Assange hat seine Verlobte Stella Moris geheiratet. Das Paar gab sich am Mittwoch im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh im Süden Londons das Jawort, wie die Unterstützergruppe "Don't Extradite Assange" (DEA) mitteilte. Die Trauung wurde von einem Standesbeamten vollzogen, neben dem Brautpaar nahmen zwei Trauzeugen und zwei Sicherheitsbeamte daran teil.

Textgröße:

"Ich liebe Julian von ganzem Herzen ... er ist wundervoll, er sollte frei sein", sagte Moris nach der Zeremonie, als sie mit Tränen in den Augen vor dem Gefängnis die Hochzeitstorte anschnitt.

In einem Gastbeitrag für die britische Zeitung "The Guardian" hatte Moris zuvor die "politische Verfolgung und willkürliche Inhaftierung" ihres Mannes angeprangert sowie das Leid, "das unserer Familie angetan wurde".

Den britischen Behörden warf sie vor, Assange vor der Öffentlichkeit zu verstecken. "Julian ist verschwunden, weil seine Inhaftierung eine nationale Schande, eine Peinlichkeit für den britischen Staat und ein bösartiger, autoritärer Schritt ist." Assange und die südafrikanische Anwältin Moris haben zwei Kinder.

Der 50-jährige Assange sitzt seit mehr als zweieinhalb Jahren in Belmarsh in Haft. Er war im April 2019 in Großbritannien festgenommen worden, nachdem er sich zuvor sieben Jahre lang in der ecuadorianischen Botschaft in London verschanzt hatte. Die USA fordern seine Auslieferung wegen Spionagevorwürfen. Ihm droht eine lange Gefängnisstrafe.

Assange hatte geheime Dokumente auf der Enthüllungsplattform Wikileaks zu den Kriegen im Irak und in Afghanistan veröffentlicht. Die Papiere enthielten brisante Informationen über die US-Einsätze in diesen Ländern, unter anderem über die Tötung von Zivilisten und die Misshandlung von Gefangenen. Assange und seine Unterstützer kritisieren seine Strafverfolgung als politisch motiviert.

Großbritanniens Oberstes Gericht hatte es vergangene Woche abgelehnt, sich mit Assanges Antrag gegen die Auslieferung an die USA zu befassen. Assanges Anwälte können erneut Berufung beantragen. Andernfalls entscheidet die britische Innenministerin Priti Patel über die Auslieferung.

A.Bruno--IM